Klinische Hygiene

Die Krankenhaushygiene hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie wurde uns gezeigt, wie wichtig und sinnvoll der Schutz vor Infektionen sowie das Verhindern einer Übertragung von Krankheitserregern ist.

Beraten, Bekämpfen, Aufklären

Neben der hohen Qualität in der medizinischen Versorgung ist uns im Krankenhaus auch die Vermeidung von Infektionen während des Aufenthaltes und der Behandlung ein sehr wichtiges Anliegen. Die Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten liegt uns am Herzen.

Deshalb gibt es im GPR Klinikum Rüsselsheim umfangreiche Strukturen und Einrichtungen, um unsere Patienten sicher durch ihre Zeit im Krankenhaus zu geleiten. Insbesondere bei pflegebedürftigen Menschen und Patienten mit herabgesetzter Immunabwehr ist eine Infektion zum Teil nur schwer zu behandeln.

Daher ist es allen Behandelnden im Krankenhaus besonders wichtig, die Übertragung und Ausbreitung von Bakterien und Viren zu verhindern oder zumindest auf ein Minimum zu begrenzen.

Saubere Arbeit – unser Hygienemanagement im GPR Klinikum Rüsselsheim

Die Mitarbeiter unserer Stabsstelle Klinische Hygiene befassen sich ausschließlich mit Fragen der Hygiene, der Infektionsprävention und der Eindämmung vorhandener Infektionsgeschehen. So setzen sie sich dafür ein, dass bei ärztlichen, diagnostischen, bei therapeutischen oder pflegerischen Maßnahmen möglichen Infektionen vorgebeugt wird.

Dies geschieht auf Grundlage umfangreicher Vorgaben und Empfehlungen, z. B. des Robert-Koch-Institutes und der Hessischen Hygieneverordnung. Wesentlich ist dabei auch, was im Infektionsschutzgesetz zur Einhaltung der jeweils wissenschaftlich anerkannten Regeln in der Hygiene vorgeschrieben wird.

Die regelmäßige Schulung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Beratung in der täglichen Arbeit sind wichtige Funktionen, die unser Hygieneteam - bestehend aus einem Krankenhaushygieniker und den Hygienefachkräften - übernimmt.

Dabei wird das Team unterstützt von ausgebildeten hygienebeauftragten Ärztinnen und Ärzten (derzeit 19 Personen) sowie hygienebeauftragten Mitarbeitenden in der Pflege (zurzeit 26 Mitarbeitende). In monatlichen Treffen wird das hygienische Geschehen bewertet und die Arbeit in diesem Bereich besprochen. Zweimal jährlich wird durch die Hygienekommission bewertet, wie der Stand der Hygiene und der entsprechenden Daten einzuschätzen sind, denn es werden regelmäßig Art und Anzahl hygienisch relevanter Keimbefunde aufgezeichnet und das Auftreten von Infektionen festgehalten, inbesondere in nationalen und regionalen Überwachungsprogrammen, wie dem Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS).

Durch regelmäßige hygienische Untersuchungen werden der Umfang und die Qualität der hygienischen Maßnahmen in vielen Bereichen der medizinischen Versorgung geprüft und erfasst.

Auch der Austausch mit anderen Hygieneteams regional (Gesundheitsamt, MRE-Netzwerk Rhein-Main) und national (Aktion Saubere Hände) dient der stetigen Verbesserung und Erweiterung des Hygienemanagements, denn zunehmend werden die moderne Medizin und der Erfolg ihrer Interventionen durch schwer bis kaum zu behandelnde Infektionen gefährdet. Keime, die gegen viele - wenn nicht sogar alle - verfügbaren Antibiotika resistent sind, (MRSA, multiresistente Keime wie MRGN oder VRE) können zu schweren Komplikationen in der Behandlung führen, die in einzelnen Fällen auch gar nicht therapierbar sind.

Deshalb ist im GPR Klinikum Rüsselheim auch die Überwachung und Steuerung des Einsatzes von Antibiotika von besonderer Bedeutung (rationale Antibiotikatherapie). Aus diesem Grund sind speziell geschulte Ärztinnen und Ärzte (ABS-Experten) schon seit einigen Jahren zur Unterstützung der Kollegen bei infektiologischen Fragestellungen in einem sogenannten Antibiotic Stewardship Team aktiv.

Eine gute Hygiene sichert den Erfolg unserer medizinischen Leistungen

Ziel des Engagements und der Arbeit des Hygieneteams ist es, Patienten und Mitarbeiter im GPR Klinikum Rüsselsheim und seinen angeschlossenen Einrichtungen, wie MVZ, Ambulantes Pflegeteam und Seniorenresidenz vor Infektionen, wo immer es geht, zu schützen. Dies findet in der täglichen Routine des Klinikbetriebes genauso seine Auswirkungen, wie im Rahmen der Lebensmittelüberwachung, der Aufbereitung medizinischer Instrumente, der Prüfung der eingesetzten Raumlufttechnik oder auch der Wasserhygiene. 

Für die zunehmende Herausforderung, nosokomiale - das heißt im Krankenhaus erworbene - Infektionen zu vermeiden, sind wir gut gerüstet und werden nicht nachlassen, uns für die uns anvertrauten Patienten täglich neu auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu engagieren.